Wert

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Begriffsklärung

Den Begriff «Wert» kennen wir im Alltag im Zusammenhang mit der Einschätzung des Preises einer Sache. In der ethischen Diskussion kommen Werten die Bedeutung einer moralisch wünschbaren Orientierung zu: Werte beschreiben demnach Ausrichtungen oder Zielsetzungen, die möglichst zu beachten und zu verfolgen sind. Dazu gehören etwa gesellschaftliche Grundwerte wie Menschenwürde oder Rechtsgleichheit, wie sie auch in der Schweizerischen Bundesverfassung festgehalten sind.


Werte sind von Normen zu unterscheiden. Der Wert stellt die Zielsetzung, die Ausrichtung dar. Die Norm beschreibt Regeln oder Vorgaben, die einzuhalten sind – als gesellschaftlich erwünschte oder als gesetzlich vorgeschriebene Handlungsmaxime.


Etliche ethisch-moralische Werte können nicht einfach in Form einer Norm-Vorgabe «abgehandelt» werden. Das heisst, dass oftmals nicht ganz klar ist, welche Entscheidungen oder Handlungen dem Wert entsprechen oder widersprechen. In diesen Situationen geht es mehr um ein Ringen und Gewichten von Argumenten.

So sind beispielsweise Werte wie «Gerechtigkeit» oder «Autonomie» gerade im sonderpädagogischen Kontext immer wieder zu reflektieren: Wie gehen wir damit um, dass besondere Bedürfnisse spezifische Massnahmen (und damit potenzielle Bevorzugungen mit Blick auf die Verteilgerechtigkeit) nach sich ziehen können? Wie setzen wir die Zielsetzung der Autonomie um, wenn ein Mensch aufgrund seiner Beeinträchtigung Selbst- und Fremdgefährdungen nur ungenügend einschätzen und wahrnehmen kann?

Nachfolgende werden einige Werte aufgelistet, die in der ethischen Diskussion oftmals hinzugezogen werden:

  • Gerechtigkeit
  • Gutes Leben
  • Fürsorge
  • Freiheit
  • Gleichheit
  • Menschenwürde
  • (Respekt vor der) Autonomie
  • (Wahrung der personalen) Integrität
  • Selbstbestimmung
  • Gutes tun (Benefizienz)
  • Nicht schaden (Nonmalefizienz)
  • Transparenz (im Sinne der Ehrlichkeit und der Nachvollziehbarkeit)

Quelle