Folter (Fall Metzler)

Der Fall Metzler bezieht sich auf einen tragischen Vorfall, der sich 1980 in Deutschland ereignete. Er betrifft den Mord an dem 11-jährigen Jungen Jakob Metzler, der in der Stadt Freiburg entführt und ermordet wurde. Der Fall erregt große mediale Aufmerksamkeit.
Die Ermittlungen führen schließlich zur Festnahme eines Verdächtigen. Die Polizei ermittelt den 27-jährigen Jura-Studenten Magnus Gäfgen als denjenigen, der das Geld abgeholt hat. Sie überwacht ihn bei der Tätigung verschwenderischer Ausgaben. Als sich der Verdacht erhärtet, dass er nicht daran denkt, den Jungen freizulassen, nimmt sie ihn fest. Gäfgen verlangt, einen Rechtsanwalt zu sprechen, gesteht die Entführung des Kindes und erzählt der Polizei, dass Jakob von Metzler noch am Leben sei. Dabei beschreibt er ein Versteck in einer Hütte, was jedoch ebenfalls nicht der Wahrheit entspricht. Der Polizeipräsident Daschner glaubt, dass Gäfgen Zeit schinden will und dass Jakob von Metzler noch am Leben ist. Er geht davon aus, dass der Junge irgendwo verdursten oder erfrieren wird. Die Polizei ist unter Druck, den Jungen schnell zu finden, die Zeit drängt. Wolfgang Daschner, der damals als Polizeibeamter tätig war, entschied sich, den Verdächtigen unter Druck zu setzen, um Informationen über den Aufenthaltsort des entführten Jungen zu erhalten. Dabei kam es zu einem umstrittenen Vorgehen, bei dem der Verdächtige mit Gewaltandrohung konfrontiert wurde. Um das Leben des Jungen zu retten – also zur Gefahrenabwehr – droht Daschner Gäfgen an, ihn zu foltern. Gäfgen verrät daraufhin das Versteck des Jungen, der zu diesem Zeitpunkt bereits tot ist. Gäfgen wird verurteilt.
Gegen Daschner wird ein Verfahren eingeleitet. Er beruft sich auf entschuldigenden Notstand und argumentiert, dass er die Pflicht gehabt habe, das Leben des Kindes zu retten.
Darf Folter eingesetzt werden, um ein Leben zu retten?
Der Fall Daschner (bekann auch als Fall Metzler) hat nicht nur rechtliche, sondern auch moralische und ethische Fragen aufgeworfen, die bis heute in der Diskussion über Polizeigewalt und die Rechte von Verdächtigen relevant sind.