Deontologisch (Definition)

Begriffsklärung

Die Plattform definition-online.de bringt es ganz einfach auf den Punkt:

Die Deontologie ist eine ethisch-moralische Theorie, die sich ausschließlich auf die direkte Tat und nicht auf deren mögliche Konsequenzen bezieht. Somit sieht die Deontologie eine verbotene Handlungsweise in jedem Fall als moralisch verwerflich an, auch wenn diese einem höherwertigen Ziel dient.

Die Deontologie ist eine ethisch-moralische Theorie, die sich ausschließlich auf die direkte Tat und nicht auf deren mögliche Konsequenzen bezieht. Somit sieht die Deontologie eine verbotene Handlungsweise in jedem Fall als moralisch verwerflich an, auch wenn diese einem höherwertigen Ziel dient.

Deontologie bedeutet die Lehre vom sollen. Was soll ich tun? Was darf ich tun? Was muss ich tun? Aber auch, was darf ich nicht tun? sind die Fragen, die sich eine deontologisch orientierte Theorie stellt. Dabei geht es um die moralisch richtige oder vertretbare Handlung, das Ergebnis kann, muss aber nicht zwingend gut sein. Als typisches Beispiel zur Veranschaulichung deontologischer Theorien gilt folgendes Beispiel in Anlehnung an Kant’s Aufsatz «Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen.»


Ein Freund bittet dich, ihn vor dem Mörder zu verstecken. Das tust du natürlich. Wenig später klingelt der Mörder an deiner Haustür und fragt dich, ob dein Freund bei dir sei. Was tust du?

Sagst du ja? Oder lügst du?

Aus deontologischer Sicht musst du zugeben, dass dein Freund bei dir ist, denn eine Lüge wäre eine moralisch nicht vertretbare Handlung.


Ein Handeln aus Pflicht kann also aus deontologischer Sicht auch negative Konsequenzen haben.

In der normativen Ethik, in der Praxis, werden nur wenige Theorien absolut der der teleologischen bzw. der deontologischen Ethik zugeordnet. Dementsprechend werden nur einige idealtypische „generelle Merkmale des deontologischen Theorietyps thematisiert“ (Werner, 2011, S. 126). Deontologische Theorien sind akteurbezogen. Sie sehen einen Unterschied zwischen intendierten Handlungen (die bestimmten Pflichten unterliegen) und einem ‚Geschehen -Lassen‘ (nicht beabsichtigte Handlungen, die gegen Pflichten verstossen, sind weniger gravierend). Auf den ersten Blick wirkt die deontologische Lehre als sehr strikt, sie gebietet oder verbietet, was zu tun ist. Dies greift aber zu kurz. In der deontologischen Lehre gilt Vieles als erlaubt und ermöglicht so einen Entscheidungs- und Handlungsspielraum.

Als wichtigster Vertreter der Deontologie gilt Immanuel Kant (1724 – 1804).

Quelle

Inhaltlich orientieren sich die Ausführungen in diesem Abschnitt an den folgenden Quellen:

  • Werner, M. H.: Deontologische Ansätze. in Düwell et al. 2011. Metzler. 95 – 107. Stuttgart. J.B. Metzler. 122 – 127
  • www.definition-online.de Zugriff am 23.6.20
  • Kant I. AA VIII, 426.